Die Atmung

Eine leistungsfähige Sprechatmung ist Voraussetzung für gutes Sprechen. Gerade hier kommt es aber immer wieder zu falscher Atmung: Wir haben das Gefühl, zu wenig Luft zu haben und atmen folgerichtig ein.
Paradoxerweise haben wir jedoch in den meisten dieser Fälle nicht zuwenig, sondern zuviel Luft, so daß wir nach heftigem Einatmen unter sehr starkem Atemdruck stehen. Der Stimmansatz wird beeinträchtigt: Wir machen uns das Sprechen unnötig schwer.

Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;
Jenes bedrängt, dieses erfrischt;
So wunderbar ist das Leben gemischt.
Du danke Gott, wenn er dich preßt,
Und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt.

Goethe, West-östlicher Divan

Durch eine costo-abdominale Atmung, auch Zwerchfellatmung genannt, können wir hier gegensteuern und überdies noch unsere Nervosität etwas lindern und so auch sicherer auftreten.

Die Stimme

Eine weitere Voraussetzung für gutes Sprechen ist eine tragfähige und wohlklingende Stimme.
Unsere Stimme ist gleichsam unsere akustische Visitenkarte. So haben "Stimme" und "Stimmung" nicht zufällig den selben Wortstamm; auch sprechen von "Das stimmt nicht.", wenn wir die Unwahrheit vermuten.

Ebenfalls nicht zufällig spricht auch der Volksmund davon, daß jemand mit dem "Brustton der Überzeugung" redet. Gerade, wenn wir lauter, engagierter und kräftiger reden wollen, wird die Stimme in den höheren Lagen leicht schrill. Dieser Gefahr kann durch Stimmtraining präventiv begegnet werden.